Der Immobilienmarkt Schweiz, Q2 2024

Zürich bei Sonnenaufgang 

Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete der Schweizer Immobilienmarkt einen Anstieg der Preise für Wohneigentum um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser moderate Anstieg folgt auf einen leichten Preisrückgang im ersten Quartal, was auf eine allmähliche Normalisierung des Marktes nach einer Dekade aussergewöhnlicher Entwicklungen hindeutet.

In den letzten zehn Jahren war der Schweizer Immobilienmarkt von zwei bedeutenden Faktoren geprägt. Zunächst sorgten die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank dafür, dass die Finanzierungskosten für Eigenheime historisch niedrig waren. Dies führte dazu, dass immer mehr Menschen die Chance ergriffen, in Wohneigentum zu investieren, was die Nachfrage erheblich ankurbelte.

Dann kam die Covid-19-Pandemie, die das Bewusstsein für den Wert eines eigenen Zuhauses dramatisch erhöhte. Lockdowns und Homeoffice machten das eigene Heim zum zentralen Lebensmittelpunkt, wodurch viele Haushalte begannen, nach grösseren oder hochwertigeren Immobilien zu suchen. Diese aussergewöhnlich hohe Nachfrage traf auf ein begrenztes Angebot, was die Preise in die Höhe trieb.

Heute zeichnet sich eine Stabilisierung des Marktes ab. Die Zinsen sind wieder seit der Pandemie gestiegen, was die Finanzierungskosten erhöht und die Nachfrage nach Wohneigentum leicht dämpft. Dennoch bleibt die Nachfrage auf einem hohen Niveau, insbesondere in städtischen Gebieten und bei gut gelegenen Immobilien, da der Wunsch nach einem eigenen Heim weiterhin stark verankert ist.

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Schweizer Immobilienmarkt eine Phase der Anpassung durchläuft, in der sich Angebot und Nachfrage langsam wieder ins Gleichgewicht bringen. Ob sich diese Stabilisierung in den kommenden Quartalen fortsetzen wird, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die weitere Zinsentwicklung und mögliche regulatorische Massnahmen.

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Der Referenzzinssatz bleibt bei 1,75 %